Hannover Belediye Başkanlığınca düzenlenen "Aşırı Sağcı Seri Cinayetleri Kurbanlarını Anma" etkinliğinde yapılan konuşma

Tunca Özçuhadar 08.12.2011
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
verehrte Gäste,

wir sind alle tief betroffen über die schrecklichen Taten einer rechtsradikalen Terrorgruppe, denen so viele unschuldige Menschen zum Opfer gefallen sind. Die Umstände und Hintergründe dieser Mordserie, die nach und nach ans Licht kommen, machen uns traurig und fassungslos.

Umso mehr danke ich Ihnen, verehrter Herr Oberbürgermeister, dass Sie uns hier und heute die Möglichkeit geben, der Opfer dieser Untaten zu gedenken.

Bei den Opfern handelte es sich um ganz normale Menschen. Sie waren Geschäftsleute und wollten hier arbeiten und Geld verdienen, um ihre Familien zu ernähren. Mehr nicht. Die Taten an diesen Menschen waren Terror. Und sie sind Mord.

Der Außenminister der Türkei war vor wenigen Tagen zu Besuch in Deutschland. Bei dieser Gelegenheit hat er sich mit den Angehörigen der Türken und des Griechen getroffen, die zwischen den Jahren 2000-2006 durch diese rassistische Terrororganisation zu Tode gekommen sind. Ich hatte Gelegenheit, bei einigen Treffen der Opferfamilien mit dem Außenminister dabei sein zu dürfen.

Was ich dabei zu hören bekam, war der Aufschrei der Schweigenden.

Das, was diese Menschen seit 10 Jahren aussprechen wollten, aber nicht konnten, hatte ihre Kehlen zugeschnürt und sie drohten fast, daran zu ersticken.

Was ich zu hören bekam, waren die Tragödien, die diese Menschen erleben mussten.


Ich sah, dass diese Menschen, denen nicht einmal die Möglichkeit gegeben wurde, um ihre geliebten Angehörigen zu trauern, voreilig verdächtigt, vernommen und schlecht behandelt wurden. In den Medien wurden über sie haltlose und verleumderische Meldungen veröffentlicht, durch die sie eine größere Tragödie durchlebt haben, als durch die Schüsse der Mörder.

Ich habe die herzzerreißende, erschütternde Geschichte einer unschuldigen Frau gehört, deren Ehemann ermordet wurde und die Opfer einer grausamen Ungerechtigkeit wurde. Nachdem sie sich zunächst selbst vom Mordvorwurf freisprechen lassen musste, war sie noch dazu gezwungen, das vergossene Blut des geliebten Menschen mit den eigenen Tränen fortzuwischen.

Ich war erschüttert durch die bitteren Worte einer jungen Frau, die beklagte: „Ja, ich bin türkischer Abstammung, aber ich bin in Deutschland geboren, kann Deutsch sprechen wie eine Deutsche, habe die besten deutschen Schulen besucht, lebe wie eine Deutsche. Was hätte ich noch tun sollen, damit ich als integriert gelte, in dieser Gesellschaft nicht zu den „anderen“ gehöre, akzeptiert werde und mein Vater nicht ermordet wird?“

Von einer weiteren Frau, die ihren Ehemann verloren und jahrelang im Stillen getrauert hatte, habe ich diese Klage vernommen: „Dieses Jahr wurde eine Kundgebung von Rassisten absichtlich so abgehalten, dass sie an meinem Haus vorbeiführte. Es fühlte sich so an, als sei mein Mann noch einmal ermordet worden.“

Trotz alledem haben diese Menschen niemals daran gedacht, dieses Land, dem sie sich zugehörig fühlen, zu verlassen.

Verehrte Gäste,

Es ist unglaublich, dass Menschen getötet werden, nur weil sie eine andere Religion oder eine andere ethnische Herkunft haben.

Ich denke, solche Verbrechen sind nur möglich vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Ausländerfeindlichkeit, Augenzudrückerei und einer durchsichtigen Verallgemeinerung.

Hierbei spielen einige Medien eine große Rolle, die bestimmte Klischees schaffen und die öffentliche Meinung bestimmen. Die ständige Problematisierung der Themen im Kontext Türkei und Muslime und eine Fokussierung auf sogenannte mangelnde Integration als beherrschendes Thema führen dazu, dass Teile der Bevölkerung dies als Bedrohung wahrnehmen.

Lassen Sie mich nur ein Beispiel hierfür nennen. Im Zusammenhang mit der Ermordung der türkischen und türkischstämmigen Geschäftsleute wurde der Begriff „Döner-Morde“ verwendet. Das ist schlicht und ergreifend eine unzulässige Bagatellisierung der Ereignisse und verharmlost die Verbrechen. Wie soll sich wohl eine Tochter fühlen, wenn sie sagen muss: „Mein Vater ist bei einem Döner-Mord ums Leben gekommen.“

Ich würde mir daher eine objektive, gemäßigte und Mut machende Berichterstattung wünschen.

Denn es gibt so unendlich viele positive Beispiele, die berichtenswert wären. Lassen Sie uns eine Atmosphäre der Anerkennungskultur schaffen, die auch die Leistungen von Türken und anderen Ausländern würdigt.

Im Übrigen ist eine rechtsradikale Gesinnung eine Gefahr für das Zusammenleben aller Mitglieder dieser Gesellschaft. Denn was Türken bedroht, bedroht auch Deutsche. Im schlimmsten Fall haben Ausländer immerhin die Möglichkeit, in ihre Ursprungsländer zurückzukehren – Deutsche haben diese Hintertür nicht.

Das ungehinderte und unbemerkte Treiben rechtsradikaler Gewalttäter im Unter-und Hintergrund wirft Fragen auf. Die Täter sind zwar gefunden, aber die Verantwortlichen sind bisher nicht benannt worden. Wir erwarten daher Aufklärung bis zum letzten Punkt.

Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sind Verbrechen gegen die Menschheit. In Deutschland hat ein rassistisches Terrornetzwerk auf die universellen Werte der Menschheit und auf das wertvollste Recht, das Recht auf Leben, abgezielt.

Dennoch stellt dies vielleicht eine Chance dar, Rassismus, Ausländerfeindlichkeit und Ausgrenzung, die von der großen Mehrheit der deutschen Gesellschaft abgelehnt werden, zu bekämpfen. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, diese Gelegenheit, die sich aus unserem gemeinsamen Schmerz ergibt, nicht zu versäumen.

Verehrte Gäste,

die schrecklichen rechtsradikalen Angriffe sind ein Angriff auf unsere gemeinsamen Werte. Wir müssen diese Werte daher auch gemeinsam verteidigen, indem wir klar Position beziehen und nicht länger wegschauen.

Ich freue mich daher, dass wir hier und heute ein gemeinsames Zeichen setzen und danke Ihnen aufrichtig für die Solidarität, die Sie mit den türkischen und türkischstämmigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern Hannovers zum Ausdruck bringen.

Atatürk

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